Eigenartige, amorphe, künstliche Flecken haben sich in den Bodenvertiefungen des Lichthofes der Universität Zürich eingenistet. Die Formen erinnern an kleine Kontinente, an organische Gewächse, ebenso an unnatürliche Zellkerne aus Plastik. Woher kommt diese verschlüsselte Bildsprache, die hier zu wachsen beginnt?
Bei genauem Hinsehen sind feinste Zeichnungen und Pasellfarben aus der nahen Vogelperspektive erkennbar. Darstellungen von Moos, Wurzeln oder Schimmel, die sich auf dem Boden ausbreiten. Die zweidimensionalen Körper bilden Stolpersteinchen oder eine ungewohnt natürlich-künstliche Entwicklung, die scheinbar grundlos wächst. Mit der Materialwahl, dem Gussharz, greift die Künstlerin in das Thema der konzentrierten Natur der Wissensanstalt ein. So verschmelzen Körper und Geist, Natur und Kultur, und möglicherweise entsteht ein Empfinden, in dem man sich in einer neuen Natur wiedererkennt.
22 Bodenintarsien: Dispersion, Acryl, Bleistift, Farbstift, Filzstift, Acryl, Siegellack auf Gussharz, begehbar, Grösse variabel, Dokumentation ansehen