„Hörst Du das Gras wachsen?“

2010, Kunstgras auf Wiese, Strandbad Mythenquai, Zürich
(Wettbewerbsprojekt Kunst und Bau, Stadt Zürich, Hochbaudepartement)

Rosafarbene, amorphe Flecken haben sich auf der Wiese des Bades Mythenquai ausgebreitet. Die Formen erinnern an menschliche Organe, wie Herz und Niere, ebenso an Blumen und Wurzeln, ist es womöglich gar eine verschlüsselte Bildsprache von Ausserirdischen?

Erst bei genauem Hinsehen sind Konturen von Füssen, Händen, Torsos und Köpfen aus der Vogelperspektive erkennbar, von Badenden, die sich auf dem Gras lümmeln. Die zweidimensionalen Körper bilden Ruheinseln oder eine Art Badetücher und laden ein sich darauf zu legen. Sie sind bewusst in der Farbe Rosa, in Baker-Miller-Pink gehalten, da diese Farbe gemäss verschiedener Studien sehr beruhigend wirkt.

Mit der Materialwahl, dem Kunstgras wiederum greift die Künstlerin das Thema der imitierten Natur der Badeanstalten auf.

So verschmelzen Körper und Gras, Natur und Kultur, und möglicherweise entsteht eine Ruhe, in der man selbst das Gras wachsen hört.

Text: Sushma Banz, Zürich, 2010

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