Aus den Begegnungen mit der menschlichen und dinglichen Welt entstehen jederzeit Ansammlungen von spontanen Gedanken, die später möglicherweise Eingang finden in den künstlerischen Prozess. Entscheidend ist das Moment des Austausches und das prozesshafte konservieren des subjektiv Erlebten. Was wirkt bei Sinneseindrücken in Bezug auf die Intuition? Inwiefern ist Repetition eine Form der Veränderung? Ich habe das Bedürfnis, diese Fragen nach vertiefter Wahrnehmung sichtbar zu machen.
In meiner neuesten Werkgruppe «spontane Früchte» setze ich mich mit den Beziehungen zwischen Natur und Kultur auseinander. Aus dem beträchtlichen Fundus meiner Zeichnungen, Skizzen und Texte untersuche ich die Verhältnisse zwischen natürlichen Entwicklungen und artifiziellen Realitäten. Ausgewählte Bilder werden auf weiss bemalten Bilderrahmen an die Wand projiziert. Aus den Rahmen, die seltsam in den Raum hinein ragen, «wachsen» Fragmente gefundener Objekte, die sich mit den Lichtbildern vermengen. Durch die Vielschichtigkeit des Werks entstehen irritierende Raumdimensionen.